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Lilawinkel - Gegen das Vergessen

 |  SZ-Ybbs  | 

Am Freitag, den 3. Februar 2023 ging es im Rahmen eines Vortrags um Ausgrenzung und den Umgang mit Minderheiten in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Vortragenden, Esther Dürnberger und Judith Portenschlager - ihr Vater war inhaftiert im Konzentrationslager Flossenbürg - sind Mitglieder des Vereins „Lilawinkel“. Dieser Name ist eine Anspielung auf die besondere Kennzeichnung der inhaftierten Zeugen Jehova, der Bibelforscher, wie man damals sagte. Diese Gruppe wurde deshalb verfolgt, weil die Menschen dieser Religionsgemeinschaft den Wehrdienst verweigerten. Sie verweigerten den Hitlergruß und auch bestimmte Tätigkeiten wie die Arbeit in Rüstungsbetrieben.

Esther Dürnberger und Judith Portenschlager zählen zu jenen Personen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Erinnerung an jene Zeit wachzuhalten. Sie kümmern sich mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit darum, dass die Geschehnisse des 2. Weltkriegs, insbesondere der menschenverachtende Umgang des NS-Regimes mit Minderheiten, nicht in Vergessenheit geraten.

In einem gut strukturierten Vortrag wiesen sie darauf hin, dass die Gruppen der Verfolgten vielfältig waren. Zu den Verfolgten zählten in erster Linie die Juden, aber auch Sinti und Roma, katholische Widerstandskämpfer, Zeugen Jehova und politische Gegner verschiedenster ideologischer Richtungen. Die Gegner des Regimes wurden ausgegrenzt, stigmatisiert, und viele wurden in Konzentrationslager deportiert. Dort wurde jede Häftlingsgruppe mit einem ganz bestimmten Abzeichen versehen. Aus Menschen wurden Nummern, ihnen wurde ihre Würde genommen, sie wurden eingesperrt, gequält und ermordet.

Der Vortrag endete mit einem Appell an alle: Sich immer gegen Ausgrenzung und Mobbing zu engagieren, ist etwas ganz Wichtiges in der heutigen Zeit!

SchülerInnen der HAK und HTL (alle 4. Jahrgänge) sowie der HAS (3. Jg.) nahmen an diesem Vortrag teil. Ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse wurden von den Vortragenden besonders hervorgehoben.