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Die Ausbildung in der HAK wird mit einer "Diplomarbeit" abgeschlossen, jene in der HAS mit einer Abschlussarbeit. In der folgenden Übersicht können Beschreibungen der Arbeiten der letzten Schuljahre eingesehen werden.

NAWI Special IndY

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In den letzten IndY-Stunden vor den Semesterferien gab es im Fach Naturwissenschaften eine Reihe interessanter Special IndY-Kurse.

Ichthyologinnen und Ichthyologen im Einsatz

Weder der unangenehme Geruch noch die Notwendigkeit eines stabilen Magens konnten die Schülerinnen und Schüler davon abhalten, selbst aktiv zu werden.

Im Zuge eines Special-Indys war es ihnen möglich ihre anatomischen Kenntnisse über Fische unter Beweis zu stellen. Nach einer kurzen äußeren Begutachtung der Regenbogenforellen* setzten sie den ersten Schnitt und wagten einen Blick unter die Oberfläche. „Ich glaube meine ist ein Weibchen. Da ist ja alles voller Eier!“, stellte eine Schülerin erstaunt fest. Nach der euphorischen Geschlechtsbestimmung wurde mit ruhigen Händchen Herz, Leber, Magen und Darm verletzungsfrei herauspräpariert. Sogar das Seitenlinienorgan konnte freigelegt und unter dem Mikroskop näher betrachtet werden. Da die Freiwilligen absolut keine Scheu oder Berührungsängste zeigten, wurde das theoretisch erlernte Fachwissen zum anatomischen Aufbau der Fische im wahrsten Sinne des Wortes greifbar gemacht.

Aufgrund der großen Begeisterung und der steigenden Nachfrage werden weiterhin verschiedene praktische NAWI-Aktivitäten angeboten, sodass auch die versteckten Zoologinnen und Zoologen, Ärztinnen und Ärzte, Forensikerinnen und Forensiker, etc. unter unseren Lernenden auf ihre Kosten kommen.

*Die Regenbogenforellen stammten aus einer nachhaltigen Fischzucht.

Experimente bei -196° C

Dabei handelt es sich nicht um einen Schreibfehler in der Überschrift, sondern um ein weiters Special-Indy in Naturwissenschaften. Stickstoff ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das den Großteil (78 %) unserer Atemluft ausmacht. Im gasförmigen Zustand ist der Kontakt damit also alltäglich und womöglich unspektakulär. Die wenigsten können allerdings behaupten bereits mit flüssigem Stickstoff gearbeitet zu haben.

Ausgestattet mit Labormänteln und Schutzbrillen wurde zuerst das gewissenhafte Verhalten im Labor wiederholt, bevor die Schülerinnen und Schüler selbstständig Experimente mit flüssigem Stickstoff durchführen durften. Unter Aufsicht der Lehrkraft konnten sie ihrem Entdeckergeist freien Lauf lassen. Egal, ob Bananen, Kreide, Taschentücher oder Luftballons – nichts schien vor ihrem Forschungsdrang sicher zu sein. Euphorisch und unaufhaltsam wurden 80 Minuten lang Forschungsfragen formuliert, Experimente durchgeführt und die Ergebnisse mit den zuvor aufgestellten Hypothesen verglichen.

Seifen machen leicht gemacht

Im Zuge von Special-Indy hat eine Gruppe von Schülerinnen und Schüler der HAK und IT-HTL, Seifen selbst hergestellt. Die Verseifung wurde von zwei Naturwissenschafts-Professorinnen beaufsichtigt.

Ausgestattet mit Labormänteln, Handschuhen und Schutzbrillen stellten sich die Schülerinnen und Schüler der Herausforderung aus Oliven-, Kokosöl, Natriumhydroxid und destilliertem Wasser selbstständig Seife herzustellen. Beim Vermischen von Natriumhydroxid und dem destillierten Wasser war es wichtig den Anforderungen entsprechend vorzugehen, da sehr viel Hitze und Dämpfe entstanden. Da es sich bei Natronlauge um eine starke Base (pH-Wert 14) handelt, war hier äußerste Vorsicht geboten. Während die Lauge angerührt wurde, schmälzte eine andere Gruppe die Öle, damit anschließend alles zur Seifenmasse zusammengemischt werden konnte.

Dann kam auch schon der schwierigste Teil dieses Experiments: Das gemeinsame Entscheiden der Farbe und Duftrichtung. Im Endeffekt einigten sie sich auf die Farben Rosa und Türkis, und dazu Rosen- und Lavendelduft. Zum Schluss wurde die Masse noch in passende Formen gefüllt und abgedeckt. Obwohl sich die Ergebnisse nach kurzer Zeit sehen lassen konnte, mussten sich die Schülerinnen und Schüler noch etwas in Geduld üben: Aufgrund der beinhaltenden Lauge ist die Seife erst 6 Wochen nach der Herstellung für den Gebrauch geeignet.

Verfasst von Hanna Längauer

Kleine Zellen ganz groß

Durch die Anleitung von Frau Professor Hochstöger durften die Schülerinnen und Schüler beim Mikroskopieren selbst Hand anlegen. Vom Sammeln der Proben bis zum eigenen Präparieren und Mikroskopieren der Blattquerschnitte wurde alles gemacht. 

Zuerst wurden einige Blätter von Pflanzen aller Formen und Größen im Schulhof gesammelt, diese wurden dann in ein Stück Styropor eingeklemmt, sodass ein sauberer Schnitt erleichtert wurde. Beim Erstellen der Präparate mussten die Schülerinnen und Schüler ein ruhiges Händchen beweisen, da man einen glatten und dünnen Schnitt mit einer scharfen Rasierklinge setzen musste, um den zellulären Aufbau unter dem Lichtmikroskop bestmöglich erkennen zu können. 

Dann ging es ans Mikroskop. Die Blattquerschnitte wurden auf einen Objektträger gelegt und mit einem Deckglas abgedeckt. Anschließend musste das Schnittbild nur noch scharfgestellt werden, bevor beachtliche Einblicke in das reichstrukturierte Pflanzenorgan möglich waren. Durch die fachliche Vorbereitung war es den Schülerinnen und Schülern nicht nur möglich die Bestandteile des Blattes zu erkennen, sondern auch Rückschlüsse auf den Lebensraum und den dort vorherrschenden Bedingungen zu ziehen.

Verfasst von Victoria Ebner